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Montag, 19. April 2010

StZ: NPD-Anhänger verprügelt

Stuttgart - Erst nach strengen Sicherheitskontrollen hat am Montag in Stuttgart die Neuauflage des Prozesses gegen sieben Antifaschisten wegen eines Angriffs auf NPD-Sympathisanten begonnen. Die Männer im Alter zwischen 25 und 35 Jahren sollen im Jahr 2007 NPD-Mitgliedern in Sindelfingen (Kreis Böblingen) eine Abreibung verpasst haben. Die vier Opfer des Angriffs erlitten Platzwunden und Prellungen.

Das Amtsgericht hatte im ersten Prozess unter anderem drei Angeklagte zu einem Jahr und vier Monaten Haft ohne Bewährung wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt. Die Männer gingen dagegen in Berufung. Jetzt muss das Landgericht Stuttgart in zweiter Instanz den Fall klären. Die Angeklagten wollten sich zu Prozessbeginn jedoch nicht zu den Vorwürfen äußern.

Der Verhandlungssaal war mit rund 90 Menschen voll besetzt. Angehörige und Freunde der Angeklagten skandierten Sprüche wie: "Freiheit für alle politische Gefangene." Die Hälfte der Anwesenden weigerte sich aufzustehen, als die Kammer den Saal betrat. Dafür wurden sie gerügt.

Ausgangspunkt des Falls war eine Faschingsfeier der NPD, auf der auch der rechtsextreme Liedermacher Frank Rennicke auftrat. Die sieben Antifaschisten attackierten fünf Männer, nachdem diese die rechtsgerichtete Veranstaltung verlassen hatten. Auf einem Parkplatz sollen die Linken die Rechten mit Fäusten und einem Stock traktiert haben. Ein Opfer konnte fliehen.

Für die Berufungsverhandlung vor dem Landgericht sind insgesamt sechs Verhandlungstage angesetzt. Für den Dienstag kommender Woche (27.4.) sind die Opfer geladen.

Quelle: Stuttgarter Zeitung online, 19.04.2010

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